Schon früh begann meine Beziehung zu Griechenland, genauer gesagt im Jahr 1992. Meine erste Flugreise im Leben, natürlich zusammen mit meiner Mutter, um meine Tante in ihrem Ferienhaus zu
besuchen.
Mein Vater fuhr mit unserem Auto dorthin. Und dann starteten wir das, was man heute wohl als Roadtrip bezeichnen würde, und fuhren mit unserem Auto durchs Land. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die
Meteora Klöster (und das gute Essen, das immer mitten auf den Tisch gestellt wurde, so dass jeder alles probieren konnte). Als Erwachsene nahm ich mir vor, irgendwann dorthin zurück zu kommen, doch es sollte
eine ganze Weile dauern. Erst im Jahr 2009 entdeckten wir die griechische Insel Kalymnos als Kletterparadies, es folgen unzählige Besuche, bis wir uns schließlich 2015 auch nach Festland Griechenland wagten.
Vier Wochen mit dem Leihauto über den Peloponnes und am Ende war klar, wir kommen wieder. So viele tolle Erlebnisse, wie zum Beispiel eine Führung in einer Tropfsteinhöhle nur für uns zwei. Oder das
griechische Osterfest in Leonidio. Auch das Amphitheater von Epidaurus und die wunderschönen Städtchen wie Nafplio, oder Monemvasia sind lohnende Ziele. Bei unserer Wanderung durch die Kambos bzw. Rindomo
Schlucht sind wir ganz alleine, nur am Ende treffen wir einen älteren Deutschen, der uns erzählt, dass er diese Tour jedes Jahr macht, aber noch selten so hohes Wasser hatte.
2018 war es dann soweit. Endlich standen auch die Meteora Klöster auf dem Programm, aber nicht nur als
touristisches Highlight, sondern auch, um am Meteora Trailrun teilzunehmen. Dieser Lauf entpuppte sich als einer unserer schönsten Läufe überhaupt (so schön, dass wir 2019 gleich nochmal hin gefahren sind)
und war ein unvergessliches Erlebnis. Allein schon deswegen, weil wir so herzlich aufgenommen wurden. Auch auch die Klöster und die Gegend haben erstaunlicherweise, trotz der vielen Touristen, ihren Charme und ihre
Ursprünglichkeit behalten. Und Kalambaka ist ein kleines Städtchen voller Leben.
Trotzdem ist für uns Griechenland auch ein Land der Gegensätze. Nirgendwo sonst haben wir so hilfsbereite und freundliche Menschen getroffen wie dort.
(Selbst als wir, blauäugig wie wir waren, ohne jeden Plan versucht haben abends in Athen ein Zimmer zu finden, haben uns die Menschen geduldig mit Händen und Füßen geholfen).
Und nirgendwo sonst, haben wir soviel Dreck, Müll, Armut und arme Straßenhunde (und Katzen) gesehen, wie dort. Das war manchmal nur schwer auszuhalten.
Und dennoch, das Land hat uns berührt und begeistert. Die Einfachheit, die Authentizität. Griechenland ist so viel mehr, als Sonne und Strand. Der Norden mit dem Pindos Gebirge bietet
fantstische Bergwanderungen, aber auch kristallklare Flüsse mit wunderschönen alten Steinbrücken und Möglichkeiten für Rafting bzw. Kajak fahren.
Ein weiteres Highlight war natürlich die Besteigung des Olymp. Was für eine tolle Wanderung, bei der wir, abgesehen von zwei Straßenhunden, die uns die ganze Zeit über begleitet haben, wiedermal
ganz alleine unterwegs waren.
Natürlich haben wir auch der Hauptstadt Athen einen Besuch abgestattet. Mit dem Auto sind wir bis ins Zentrum gefahren und haben dann die Stadt zu Fuß erkundet. Missen möchten wir diesen Besuch nicht,
aber auf Dauer sind das für uns zu viele Menschen. Niemals allerdings hätten wir gedacht, dass man in und um Athen, oft nur mit einer kurzen Autofahrt, so perfekte Sportkletter Spots findet.
Ihr könnt mir gerne einen Kommentar schreiben.
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